Dienstag, 25. Mai 2010

Konferenz Buchpraktiken und Bücherwissen 1450-1750

Universität Luzern, Universität Zürich, Stiftung Bibliothek Werner Oechslin, Einsiedeln 21.06.2010-23.06.2010, Stiftung Bibliothek Werner Oechslin

Ausgehend von jüngeren Untersuchungen zur Historizität von Dingen und der mit ihnen verbundenen kulturellen Praktiken möchte das Forschungsatelier die Bedeutung des Buches für die Konstitution von Wissen zwischen 1450 und 1750 beleuchten. Neben der Praxis des Lesens und dem vermeintlich allein gültigen Entziffern von 'Sinn' eröffnet ein weites Spektrum von Umgangsweisen mit Büchern. Diese bedürfen einer vertieften Reflexion über die sozialen, ästhetischen und kulturellen Praktiken, die sich mit der Produktion, Zirkulation und Rezeption von Büchern verbinden. Vom Plagiat zum Raubdruck, vom Kauf zum 'Lesen mit der Klinge', von der Verehrung zur Zerstörung bestimmen Praktiken die Rolle des Buches immer wieder neu und prägen somit entscheidend die Wissenskulturen seit dem Buchdruck.

Bücherwissen umfasst entsprechend nicht einfach die Frage nach dem in Büchern konstituierten und aus ihnen gewonnen Wissen, sondern es werden dessen Bedingungen durch den Status des Wissens vom und über das Buch befragt werden müssen. Eine besondere Bedeutung kommt hier dem Bild und seinen Möglichkeiten der Visualisierung, Repräsentation sowie des Anspruchs auf Evidenz zu. In der Spannung künstlerischer Bildkonventionen und innovationen und den Interdependenzen mit dem Text zeigen sich Formen der 'Lektüre' und des Bildgebrauchs im Sinn verschiedener Buchpraktiken. Vor diesem Hintergrund sollen im Atelier auch Pathologien, Randmomente und Verwerfungen der Buchpraktiken und des Bücherwissens in den Blick genommen werden.

Eintritt frei

um Anmeldung wird gebeten

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21. Juni 2010

16:00 Eintreffen

16:15 Begrüssung

16:30 Werner Oechslin (Einsiedeln)

Ausgewählte Bücher zum Thema

18:00 Geselliger Trunk

19:00 Abendvortrag

Anthony Grafton (Princeton)

Jewish Books and Christian Readers: Another Renaissance

20:45 Apéro riche

22. Juni 2010

Sektion 1 (Moderation Andreas Tönnesmann)

9:15 Peter Schmidt (München/Frankfurt a.M.) "Wahre Abbildung". Bemerkungen zu einem Vermittlungsanspruch von Bildern zur Zeit des frühen Buchdrucks

10:00 Dorothee Schmidt (Basel)

"Obwohl Gottes Wunderwerck durch den Truck der Schrift können offenbar gemacht werden, bleiben sie doch gleichsam tot oder verfinstert wann sie nicht durch die Kunst illuminieret werden". Bild- und Textstrategien in den "Petits Voyages" (1598-1628) der Verleger de Bry

10:45 Kaffeepause

Sektion 2 (Moderation Tristan Weddigen)

11:15 Marie Theres Stauffer (Genf)

Bücher-Bilder. Die Darstellung katoptrischer Praktiken in frühneuzeitlichen Schriften

12:00 Tina Asmussen (Luzern)

Sinn-Bilder des Wissens. Die Exegese der Natur bei Athanasius Kircher

12:45 Mittagspause

Sektion 3 (Moderation Susanna Burghartz)

14:15 Achatz von Müller (Basel)

Robert Burtons "Anatomy of Melancholy". Eine neue Theologie oder ein Buch zum Blättern?

15:00 Hole Rößler (Luzern)

Das ungelesene Buch. Konjunkturen einer polemischen Figur

15:45 Kaffeepause

Sektion 4 (Moderation Valentin Groebner)

16:15 Martin Mulsow (Erfurt/Gotha)

Comic-Strips der Verzweiflung. Zensur, akademische Freiheit und die Personalisierung von Büchern

17:00 Lothar Schmitt (Zürich)

Der doppelte Text: Zur Materialität von Buchwidmungen

19:00 Abendessen

23. Juni 2010

Sektion 5 (Moderation Lucas Burkart)

9:15 Tobias Büchi (Einsiedeln)

Synopsen in der Fortifikationsliteratur des 16. und 17. Jahrhunderts

10:00 Flemming Schock (Darmstadt)

Die geschrumpfte Bibliothek. Das Buch als Gegenstand sammelnder Lektüre im Barock

10:45 Kaffeepause

Sektion 6 (Moderation Michael Gnehm)

11:15 Michael Thimann (Florenz)

Buch und Bücher. Intensive und extensive Lektüre bei Künstlern der Frühen Neuzeit

12:00 Karin Leonhard (Eichstätt) Farbe im Buch

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Stiftung Bibliothek Werner Oechslin

Luegeten 11

CH-8840 Einsiedeln

Tel.: +41 55 418 90 40

E-Mail: info@bibliothek-oechslin.ch

Homepage <http://www.bibliothek-oechslin.ch>

URL zur Zitation dieses Beitrages

<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=13960>

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HUMANITIES - SOZIAL- UND KULTURGESCHICHTE

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Redaktion:

E-Mail: hsk.redaktion@geschichte.hu-berlin.de

WWW: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de

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Freitag, 14. Mai 2010

Interview mit Dr. Helmut Teufel

Die Universität Erfurt veröffentlichte ein am 5. Dezember 2009 geführtes Interview mit Herrn Dr. Helmut Teufel über das Sammeln und über seine Sammlung.

Sie finden dieses Gespräch hier.

Erfurt: Das ganze Haus ist Buch

"Das ganze Haus ist Buch" - so lautet der Titel einer Ausstellung, die vom 9. April bis zum 21. Mai in der Universitätsbibliothek Erfurt präsentiert wird. Zu sehen ist die "Sammlung Teufel", die die vielseitige geistige Welt des Ehepaars Helena und Helmut Teufel widerspiegelt: Beide sind Kenner und Liebhaber von Literatur, Kunst und Musik und hatten die Universität 1997 um diese außergewöhnliche Schenkung von 50.000 Büchern bereichert. Die Ausstellung wurde am Donnerstag, 8. April, um 17 Uhr in Anwesenheit von Dr. Helmut Teufel eröffnet.

Gern und oft werden Bücher verschenkt, aber wer verschenkt schon gleich 50.000 Stück? Und: Kann jemand überhaupt so viele Bücher lesen? Man bräuchte ganze 49 Jahre - wenn man 20 Bücher wöchentlich lesen würde - um dieses Pensum zu schaffen. Das Ehepaar Teufel hat insbesondere auf dem Gebiet der modernen deutschsprachigen und tschechischen Literatur viele interessante, aber auch skurrile Objekte gesammelt: Erstausgaben, Werke mit Autographen von Autoren oder besonders ausgestattete Bücher. Eine Fundgrube ist die Sammlung für Musikinteressierte, finden sich darin doch beispielsweise Kompositionen, die in Vergessenheit gerieten oder kaum Erwähnung fanden. In der Ausstellung gezeigt wird unter anderem eine Notenhandschrift des Komponisten Otto Fiebach (1851-1937), die bisher nirgendwo nachgewiesen ist.

Eine ganz eigene Prägung bekommt die Sammlung durch das persönliche Interesse von Dr. Helmut Teufel an der Erforschung der Geschichte der Juden, des Judentums und des Antijudaismus. Diesem Themenkreis sind nicht nur die ältesten Bücher (18. Jahrhundert) der Sammlung zuzuordnen, sondern auch akribisch zusammengetragene schriftliche Zeugnisse des 19. und 20. Jahrhunderts. Ein geografischer Akzent liegt dabei auf Böhmen und Mähren.

"Bislang konnten wir etwa 30.000 Bände der Sammlung in den Bestand der Universitätsbibliothek integrieren", sagt Kathrin Drechsel, die Kuratorin der Ausstellung. "Sie bereichern das inhaltliche Angebot der Bibliothek um viele Facetten. Und dies wollen wir mit der Ausstellung noch einmal besonders würdigen."

Ausstellung in der Universitätsbibliothek:
- montags bis freitags von 8 bis 22 Uhr
- samstags von 10 bis 16 Uhr
- sonntags von 13 bis 18 Uhr

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uni-erfurt.de/die-sammlung-teufel/

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution425

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Erfurt, Carmen Voigt, 26.03.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de

veröffentlicht im Schattenblick zum 9. April 2010

Donnerstag, 13. Mai 2010

Dieter Wiesmüller-Ausstellung im Kinderbuchhaus Hamburg

Ausstellung im Kinderbuchhaus: Tauchen. Die Bildermeere von Dieter Wiesmüller.


Veranstalter: Kinderbuchhaus Hamburg
Veranstaltungsort: Hamburg
Datum: 08.01.2010-31.07.2010

Zahlreiche Originalillustrationen und Skizzen des renommierten Illustrators sind im Kinderbuchhaus bis zum Juli 2010 in der Ausstellung “Tauchen. Die Bildermeere von Dieter Wiesmüller.“ zu sehen. Zur Ausstellung wird ein Begleitprogramm angeboten. Philosophische Bildergespräche mit Kindern führt Kristina Calvert zu Schillers Ballade “Der Taucher“, die Dieter Wiesmüller in einem gleichnamigen Buch illustriert hat. In der SchreibZeit mit Kerstin Hof geben die Bilderwelten Dieter Wiesmüllers Anlass und Anregung zum Schreiben eigener Geschichten und Gedichte. Schulklassen ab der 2.Klassenstufe und andere Gruppen können sich für die Veranstaltungen anmelden. Die Dieter Wiesmüller-Ausstellung ist bis zum 31. Juli 2010 zu den Öffnungszeiten des Museums, dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr zu sehen.

Kinderbuchhaus, Museumstraße 23, 22765 Hamburg, Tel.: 0 40 / 42 81 35 - 1543
Deutschland
E-Mail: kinderbuchhaus@gmx.de
Internet: http://www.kinderbuchhaus.de/programm/

Mittwoch, 12. Mai 2010

Salon für Kunstbuch in Leipzig

Bernhard Cella.Salon für Kunstbuch. Ein Kunstwerk als Unternehmen
20.03.2010 - 16.01.2011

Ausstellung in der Galerie für Zeitgenössische Kunst
Karl-Tauchnitz-Straße 9-11
D-04107 Leipzig

Büro 0341 - 140 81 0
Kasse 0341 - 140 81 26
Fax 0341 - 140 81 11
Email office@gfzk.de

Öffnungszeiten
Di-Fr 14:00-19:00
Sa-So 12:00-18:00

Eintrittspreise
GfZK-1, GfZK-2: 5€/3€
GfZK-1 + GfZK-2: 8€/4€

Kuratiert von Nini Palavandishwili, Brigitte Schöppner, Barbara Steiner

Bernhard Cella interessiert sich für zeitgenössische Formen bildender Kunst und ihre sich verschiebenden Produktions- und Distributionsweisen. In temporären Raumanordnungen reinszeniert er reale Dienstleistungen. So gründete er im Jahr 2007 in Wien den >Salon für Kunstbuch<, ein >Unternehmen als Kunstwerk<, der 2010 in Leipzig durch eine Dependance vertreten sein wird. Dieser Salon ist >ein Modellraum im Maßstab 1:1<, >in dem sich ein eigenes Beziehungsspiel zwischen Gegenständen, Personen und Kunstwerken entfalten kann, ein Spiel, dessen Fokus kein ökonomischer ist.<

>Have you recently published an art book without ISBN?< Als erste Produktion vor Ort wird der Leipziger Salon Bucherzeugnisse präsentieren, deren AutorInnen auf NO-ISBN reagierten, einem Open Call im Internet. So entstand eine eigenwillige Sammlung von Publikationen, die im Eigenverlag produziert und ohne ISBN-Nummer vertrieben werden. Erstmals wird diese Sammlung in der Ausstellung zu sehen sein. Den Auftakt seines in mehreren Teilen angelegten Jahresprojekts in der GfZK bildet eine sechsstündige Leseperformance mit Leipziger KünstlerInnen.

Mit lokalen Ressourcen der Leipziger Szenen, die Cella im Verlauf der Ausstellung dafür gewinnen möchte, wird ferner ein neues Buch entstehen, das sich mit NO-ISBN als Phänomen zwischen Kunstproduktion, Autonomiestreben und Professionalisierung beschäftigt.

Am 20.03.2010, 18.00 - 24.00 h: Leseperformance mit Leipziger KünstlerInnen, unter anderem: Alba D'Urbano, Paule Hammer, Oliver Kossack, Fabian Reimann, Ute Richter, Andreas Schulze, Karin Wieckhorst, Rebecca Wilton.

Mit Unterstützung von: Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

Die Ausstellung >Bernhard Cella. Salon für Kunstbuch. Ein Kunstwerk als Unternehmen< gehört zum Modul: >Das Museum als Unternehmer?<, welches ein Teil des Jahresprogramms 2010 >Auftrag für die Kunst< ist. Das Modul widmet sich den Geschäftsbetrieben des Museums, wie etwa Buchladen, Hotel und Café. KünstlerInnen, u.a. Bernhard Cella (Buchladen), Jun Yang und Christine Hill (Hotelraum) sowie Apolonija ©u¹ter¹iè (Café), befassen sich unter diesem Titel mit funktionalen, ökonomischen, sozialen und ästhetischen Aufgaben, mit Funktionen bzw. Funktionalität, existierenden Nutzungsformen und ökonomischen Modellen gleichermaßen und entwickeln alternative Konzepte des Wirtschaftens.

Weitere Termine:
- 18.-20. März, GfZK/spector und Bernhard Cella. Salon für Kunstbuch auf der Buchmesse. Halle 3, E529
- 19. März, 15.00 h, Präsentation NO-ISBN, Buchmesse, Leseinsel Kunst und Design, Halle 3, G500.
- 20. März, 18.00-24.00 h, GfZK-1: Leseperformance mit Leipziger KünstlerInnen, unter anderem mit Alba D'Urbano, Paule Hammer, Oliver Kossack, Fabian Reimann, Ute Richter, Andreas Schulze, Karin Wieckhorst, Rebecca Wilton

Künstlerbücher: Das Gedenkbuch im Kölner Museum Ludwig

Künstlerbücher: Das Gedenkbuch. Werke von Studierenden der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft

Ausstellung im Museum Ludwig - Bischofsgartenstr. 1 - 506

„Gedenkbücher" können als eine Sonderform der Buchkunst/der Künstlerbücher angesehen werden.
Künstlerbücher sind nicht an die Konventionen von Literatur, Illustration und Handwerk gebunden, sondern sind eigenständige Kunstwerke. Sie erlauben unterschiedliche Formen, können rein visuelle Objekte sein, leben vom Bild oder integrieren Text. Bezogen auf das Thema „Gedenkbuch" können Künstlerbücher ähnlich wie Skulpturen sein, denen eine Gedenkfunktion zukommt und somit zu einem „Denkmal" werden. In einem mehrwöchigen Kurs beschäftigten sich Studierende der Alanus Hochschule in Bonn-Alfter mit dem Thema „Gedenkbuch". Ziel des Seminars war es, anhand des Schicksals der am 14. Februar 1945 in Brauweiler erschossenen ukrainischen Zwangsarbeiterin Nina Sawina das Thema „Gedenkbuch" auszuloten. Jeder Teilnehmer sollte ein Gedenkbuch für Nina Sawina erstellen. Die Ausstellung zeigt die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung.
Text: KIK

Öffnungszeiten: Geöffnet dienstags 10.00 bis 20.00 Uhr, mittwochs bis freitags 10.00 bis 18.00 Uhr, samstags und sonntags 11.00 bis 18.00 Uhr.

Diese Veranstaltung findet an folgenden Tagen statt:
13.05. 14.05. 15.05. 16.05.

Ungeheuer - Kinderbuchillustrationen aus Köln

Museum für Angewandte Kunst - An der Rechtschule - 50667 Köln
Ausstellung 17.04. bis 04.07.2010

Ungeheuer

Nikolaus Heidelbach und Norman Junge

Öffnungszeiten: Geöffnet dienstags bis sonntags 11.00 bis 17.00 Uhr, mittwochs bis 20.00 Uhr