Mittwoch, 30. Juni 2010

Porträtkultur der Aufklärung

Von Mensch zu Mensch.

Porträtkunst und Porträtkultur der Aufklärung
Das Gleimhaus

Ausstellung im Gleimhaus Halberstadt
29. August bis 20. November 2010

Jahrhunderte lang war das Porträt innerhalb der Kunst gering geschätzt worden, denn es strebte nicht nach Schönheit, sondern nur nach Ähnlichkeit. Diese Geringschätzung wandelte sich im Zeitalter der Aufklärung in ihr Gegenteil. Das Bildnis erlebte nun eine hohe Blüte, die gekennzeichnet war nicht etwa durch Prachtentfaltung, sondern durch die Konzentration auf das Gesicht, das konsequenter als je zuvor als Membran aufgefasst wurde. Nunmehr galt das Porträt als Darstellung der Seele. Der Mensch zeigte sich nicht mehr nach seiner sozialen Geltung, sondern als Verstandes- und Gefühlsmensch. Das Bildnis war nicht mehr auf Autorität, sondern auf Sympathie angelegt.

Von Mensch zu Mensch. Porträtkunst und Porträtkultur verzichtet auf das repräsentative und effektvolle Bildnis und beschränkt sich stattdessen weitgehend auf das Brustbild – wie bereits der Dichter und Sammler Johann Wilhelm Ludwig Gleim, der erklärte, nur Ritter lassen sich mit Sporen malen, bei Denkern genüge der Kopf. Gleim hat in seinem so genannten ‚Freundschaftstempel’ Bildnisse seiner Freunde und verdienter Zeitgenossen versammelt. Diese Sammlung – die größte Porträtgalerie der deutschen Geisteswelt des 18. Jahrhunderts – bietet ein Panorama der Porträtkunst der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Zugleich steht mit der Person Gleims ein Exponent des innigen Umgangs des 18. Jahrhunderts mit dem Bildnis vor Augen. Beides will die Ausstellung zeigen: Porträtkunst und Porträtkultur im Zeitalter der Aufklärung.

Der ‚Freundschaftstempel’ Gleims, dessen Wände mit Bildnissen dicht behängt sind, stellt selbst das zentrale Exponat der Ausstellung dar, die daher an keinem anderen Ort möglich wäre. Dieser Bestand wird ergänzt durch Leihgaben von bedeutenden Museen und Privatsammlungen.

Die Ausstellung des Gleimhauses richtet die Aufmerksamkeit auf die differenzierte Mimik als Ausdruck von Innerlichkeit und auf die hohen Qualitäten von Intimität, durch die sich das Porträt der Aufklärung auszeichnet. Sie lässt das Bildnis als allgegenwärtiges Medium der empfindsamen Kommunikation erkennbar werden, das dem ausgeprägten „sittlich-geselligen Interesse“ (Goethe) am Menschen einen Bezugspunkt bot. Die Porträtkunst der Aufklärung weist mit ihren Qualitäten von Menschlichkeit und Zwischenmenschlichkeit allgemeingültige Werte auf, mit denen ihr auch heute noch und gerade heute besondere Geltung zukommt.

Die Schau ist einer der zentralen Beiträge zu dem Themenjahr Menschenbilder des Museumsnetzwerks Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert und wird unterstützt vom Kultusministerium Sachsen-Anhalt, von Lotto-Toto Sachsen-Anhalt, von den ÖSA Versicherungen und von der Fielmann AG.


Termine:

28.08.2010 - 15:00 Halberstadt, Das Gleimhaus, Domplatz 31
Kontakt zum Veranstalter:

Das Gleimhaus
Domplatz 31
38820 Halberstadt
gleimhaus@halberstadt.de
http://www.gleimhaus.de

Telefon: 0 39 41 / 68 71-0
Fax: 0 39 41 / 68 71-40

Josua Reichert: Pressendrucke, Illustrierte Bücher etc.

Ausstellungseröffnung: Josua Reichert

Typographische Hefte, Graphiken, Pressendrucke, illustrierte Bücher
Buchhandlung & Galerie Böttger

Einführung: Johannes Goebel
vom 09.07. 2010 (Eröffnung) bis 10.09.2010

"Mit seinen kraftvollen, farbigen Drucken spannt Josua Reichert, der 1968 an der documenta IV teilnahm, einen weiten Bogen über die Schriftkulturen, Weltliteraturen und Zeiten. Er druckt mit lateinischen, griechischen, kyrillischen, hebräischen und arabischen Schriften; sein Texttkanon reicht von der Antike bis in die Gegenwart. Eine Beschränkung auf Kulturkreise lässt er nicht gelten. In Josua Reichert begegnet uns vielmehr ein Drucker, der auszog, die typografische Welt zu vermessen. Für die Auswahl der Gedichte, Fragmente und Sentenzen, die er aus den Büchern aller Zeiten herausholt und durch seine Schrift-Bilder, die dem Betrachter zugleich Lesen und Sehen abverlangen, vor Augen führt, gilt nur ein Kriterium:
Die Texte müssen sein Innerstes berühren und seine typografische Fantasie beflügeln."

Quelle: [http://www.aep-formate.de/aep-formate-ausstellungen-josua-reichert.php]

Josua Reichert
1937
in Stuttgart geboren
1959
Studium bei HAP Grieshaber an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
1960
eigene Werkstatt in Stuttgart, dann in München
1963+1967
Beteiligung an der III. und V. Jugend-Biennale Paris
1968
Beteiligung an der documenta 4 in Kassel
1970
Gastdozent an der Gerrit-Rietveld-Akademie Amsterdam
1972
Übersiedlung nach Haidholzen, Stephanskirchen/Simssee Mitglied im Deutschen Künstlerbund
1995+2001
Dozent für Hochdruck, Sommerakademie Neuburg/Donau
1997

Josua Reichert: Werkverzeichnis 1959–1995, bearbeitet von Waltraud Pfäfflin und Klaus Maurice, Verlag Gerd Hatje, Ostfildern

Über 180 Einzelausstellungen im In- und Ausland, mehrere 100 Werke im öffentlichen Besitz

Preise und Auszeichnungen:
1963
Deutscher Kunstpreis der Jugend für Graphik
1964
Certificate of Merit, Art Directors Club of New York
1967
Preis der 9. Biennale São Paulo
1968
Förderpreis der Stadt München
1999
Antiquaria-Preis Ludwigsburg
2000
Bundesverdienstkreuz
2003
Professorentitel, verliehen durch das Land Baden-Württemberg
2010
Jerg-Ratgeb-Preis der HAP Grieshaber Stiftung, Reutlingen
[Quelle: s.o.]







Termine:

09.07.2010 - 19:00 Bonn, Buchhandlung & Galerie Böttger, Maximilianstr. 44
Kontakt zum Veranstalter:

Buchhandlung & Galerie Böttger
Maximilianstr. 44
53111 Bonn
brief@buchhandlung-boettger.de
http://www.buchhandlung-boettger.de

Telefon: 0228 350 27 19

Friedrich Leopold Graf zu Stolberg

Eröffnung der Sonderausstellung: Friedrich Leopold Graf zu Stolberg (1750-1819)

Standesherr wider dem Zeitgeist
Das Gleimhaus

Als junger Sturm-und-Drang-Dichter hatte Friedrich Leopold Graf zu Stolberg-Stolberg (1750-1819) gegen die Willkür der europäischen Fürsten gewettert und poetisch Tyrannenblut fließen lassen. Mit seinem Übertritt zur katholischen Kirche im Jahr 1800 setzte er dann ein ganz anderes Signal wider den Zeitgeist im protestantischen Norden.
Die Ausstellung über Stolberg wurde vom Gleimhaus gemeinsam mit der Eutiner Landesbibliothek erarbeitet, wurde in Eutin gezeigt und wird anschließend nach Ahrensburg wandern. Sie präsentiert Leben und Werk des Reichsgrafen, Dichters und Staatsmannes Stolberg im Spannungsfeld von Aufbruch und Anpassung, von familiärer Bindung und wechselnden Freundeskreisen, von Konservatismus und Moderne. Sie stellt eine ebenso widersprüchliche wie konsequente Persönlichkeit in einer wechselvollen Zeit vor. „Die Fülle des Herzens“ ist ebenso Thema wie sein Leben und Handeln gegen den Zeitgeist. Die Mitgliedschaft im Dichterbund des Göttinger Hains und später dann die Aufnahme in den katholischen Kreis von Münster sind die wichtigsten öffentlichen Lebensstationen eines eigenständigen und außergewöhnlichen Lebenswegs.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.


Termine:

02.07.2010 - 15:00 Halberstadt, Das Gleimhaus, Domplatz 31
Kontakt zum Veranstalter:

Das Gleimhaus
Domplatz 31
38820 Halberstadt
gleimhaus@halberstadt.de
http://www.gleimhaus.de

Telefon: 0 39 41 / 68 71-0
Fax: 0 39 41 / 68 71-40

Vergessene Berufe in alten Büchern

Schauplatz der Künste und Handwerke. Vergessene Berufe in alten Büchern

Kabinettausstellung in der Historischen Bibliothek
Franckesche Stiftungen zu Halle

Der Titel der Kabinettausstellung "Schauplatz der Künste und Handwerke" zitiert das größte illustrierte Quellenwerk zur Technikgeschichte des 18. Jahrhunderts, das von 1762 bis 1805 in 21 Bänden in deutscher Sprache mit anschaulichen Kupferstichen erschienen ist und auf einer französischen Ausgabe der Akademie der Wissenschaften zu Paris beruht. Das opulente Werk führt nicht nur die sog. mechanischen Künste vor, sondern auch die Handwerker, die sie beherrschten: angefangen mit dem Kohlenbrenner, Lichtzieher, Ankerschmied und Nadler im ersten Band über den Perückenmacher, Seifensieder, Indigobereiter und vielen anderen, heute vergessenen Berufen in den weiteren Bänden. Die Kabinettausstellung zeigt die alten Handwerke und Berufe und die damit verbundenen „Künste“, wie sie sich in den alten Drucken aus dem Bestand der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen darbieten.

Illustrierte Beschreibungen der verschiedensten Handwerks- und Dienstleistungsarten in der Frühen Neuzeit finden sich bereits in den sogenannten Ständebüchern, wie der Abbildung Der Gemein-Nützlichen Haupt-Stände von Christoph Weigel (1654–1725) aus dem Jahre 1698. In diesem Werk werden auf 212 Kupferstichen die Stände und Ämter der Zeit in ihrer “gottgewollten Ordnung” vorgestellt. Das besondere Verdienst des Nürnberger Kupferstechers und Verlegers Weigel besteht darin, dass er die meisten Werkstätten selbst aufgesucht, seine originalgetreuen Zeichnungen vor Ort angefertigt und die Beschreibungen mit den Handwerksmeistern abgestimmt hat. Darüber hinaus findet sich in Weigels Ständebuch auch eine Reihe heute weitgehend in Vergessenheit geratener Berufe.


Termine:

17.06.2010 bis 03.10.2010
Di Mi Do Fr Sa So
10-17 Uhr
Kontakt zum Veranstalter:

Franckesche Stiftungen zu Halle
Franckeplatz 1, Haus 1
06110 Halle
oeffentlichkeit@francke-halle.de
http://www.francke-halle.de

Telefon: 0345 - 21 27 400
Tickettelefon: 0345 - 21 27 450
Fax: 0345 - 21 27 433

Mittelalterliche musikalische Fragmente als Einbandmakulatur

Ausstellung zu mittelalterlicher Liturgie als Einbandmakulatur

Als im Herzogtum Württemberg nach 1534 die Reformation eingeführt und die Klöster aufgehoben wurden, waren auch die alten liturgischen Bücher für den Gottesdienst, für Gebet und Gesang nutzlos geworden. Der wertvolle Beschreibstoff, das beschriftete Pergament, konnte wiederverwendet werden. Zahlreiche liturgische Bücher wurden in ihre einzelnen Blätter zerlegt, makuliert und beschnitten, um sie als günstiges Einbandmaterial wieder zu gebrauchen.

Die Ausstellung "Musikalische Fragmente" nimmt die verschiedenen Entwicklungsstufen dieser Fragmente von der liturgische Handschrift, der Einbandmakulatur bis zum Forschungs- und Restaurierungsobjekt in den Blick und entführt in die Welt klösterlicher Musik im Mittelalter

Mit dem Verlust zahlreicher Choralhandschriften gingen bedeutende Zeugnisse klösterlicher Musik im Mittelalter unwiederbringlich verloren. Die als Einbandmakulatur erhaltenen musikalischen Fragmente geben Einblicke in diese Welt des Gregorianischen Chorals und zeigen die Entwicklung der Notation vom 10. bis zum 16. Jahrhundert in ihren reichen Facetten auf. Neben frühesten Zeugnissen aus dem 10. und 11. Jahrhundert führen Spuren zu längst verloren geglaubten musikalischen Zeugnissen einst bedeutender religiöser Zentren wie etwa den Klöstern Hirsau und Maulbronn.

Alte Gesänge in neuem Klang
Anhand neu eingespielter Tonaufnahmen zum Klingen gebracht, eröffnen die musikalischen Fragmente nicht nur Einblicke in eine besondere religiöse Welt, sondern machen sie auch auditiv erfahrbar. Darunter präsentiert sich ein bislang verschollenes Zeugnis mittelalterlicher Mehrstimmigkeit nach über 500 Jahren in neuem Klang.

... als Einbandmakulatur
Schon vor der Reformation kamen Choralhandschriften durch liturgische Neuausrichtung und formale Vereinheitlichung außer Gebrauch. Die Zerstörung und Wiederverwendung als Einbandmakulaturen steht im Blickpunkt der Präsentation. So dokumentieren etwa zahlreiche französische Fragmente in württembergischen Verwaltungsrechnungen eine weite Streuung in unterschiedlichste Richtungen, die die Beantwortung der drängenden Frage nach der Herkunft dieser musikalischen Fragmente erschwert.

... als Archivgut
Unter den Archivbeständen besitzen die als Einbandmakulatur erhaltenen Fragmente eine besondere und bisher nur ansatzweise erfasste Bedeutung für die Musikgeschichte und Liturgieforschung. Die fachgerechte Verwahrung, Erhaltung und wissenschaftliche Erschließung dieser Objekte stellt Archivare und Restauratoren vor besondere Herausforderungen.

...als Restaurierungsobjekt
Die restauratorische Perspektive lenkt schließlich den Blick auf das Objekt selbst und führt ein in die mittelalterliche Handschriftenherstellung. Vielfältige Spuren am Pergament verweisen auf seine wechselhafte Geschichte und eröffnen Rückschlüsse auf Herstellung und Verwendungszweck. So unterlagen die Fragmente bei der zweiten Nutzung als Einbandmakulatur einer ungleich höheren Beanspruchung, wie diese an mechanische Abschabungen ablesbar ist. Wassereintrag schädigte die farbigen Verzierungen und Beschriftungen, unsachgemäße Lagerung setzte das Pergament Nagetieren aus. Einige dieser Schäden können von Restauratoren behoben oder zumindest reduziert werden. Im Vordergrund steht dabei vor allem die dauerhafte Sicherung dieser großartigen Zeugnisse mittelalterlicher Musik.

Info:
Musikalische Fragmente. Ausstellung zu mittelalterlicher Liturgie als Einbandmakulatur
Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Stuttgart, und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Studiengang Konservierung und Restaurierung von Graphik, Archiv- und Bibliotheksgut, Fellbach.
Konzeption und Bearbeitung: Annekathrin Miegel, Peter Rückert, Andreas Traub, Andrea Pataki-Hundt
Leihgaben und Unterstützung: Württembergische Landesbibliothek Stuttgart und Stadtarchiv Schwäbisch Hall

Ausstellungszeitraum: vom 16. Juni bis 27. August 2010

Ort:
Landesarchiv Baden-Württemberg
Hauptstaatsarchiv Stuttgart
Konrad-Adenauer-Straße 4
70173 Stuttgart
Telefon: 0711/212-4335
Telefax: 0711/212-4360
hstastuttgart@la-bw.de
www.landesarchiv-bw.de

Öffnungszeiten
Montag 9.15-17.00 Uhr
Dienstag und Mittwoch 8.30-17.00 Uhr
Donnerstag 8.30-19.00 Uhr
Freitag 8.30-16.00 Uhr
Eintritt frei

Link:
Virtueller Rundgang durch die Ausstellung

Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Ausstellungshinweis.

Montag, 28. Juni 2010

Bücher schreiben und selber verlegen

Bücher schreiben und selber verlegen




Na? Auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, Bücher nicht nur zu lesen, sondern eigene literarische Ergüsse unter die Leserschar zu bringen? Klar doch! Aber wie wenige schaffen es dann tatsächlich, diesen Wunsch entschlossen in die Tat umzusetzen?!

Selm. - Dank »Schreib Dich reich« dürfte die Zahl derer, die ohne Reue vom Leser- ins Autorenlager wechseln, deutlich steigen. Denn Wolfgang Rademacher beschreibt hier auf rund 250 DIN-A4-Seiten nicht nur Schritt für Schritt, welche geistigen und materiellen Werkzeuge ein Nachwuchs-Schriftsteller einsetzen muss, um ein wirklich gutes Manuskript abzuliefern. Vor allem gibt er dem aufstrebenden Pegasus-Reiter eine Fülle praxiserprobter Tipps, Tricks und Taktiken an die Hand, damit er künftig auch von dem leben kann, was diese Hand zu Papier bringt. Und einen solch fundierten Überlebens-Ratgeber für angehende Schriftsteller gab’s in der Tat noch nicht.

Wolfgang Rademacher weiß, wovon er schreibt. Immerhin sichern ihm seine Sachbücher seit Jahrzehnten ein stabiles und ansehnliches Einkommen. Dabei sah es anfangs gar nicht danach aus: In »Schreib Dich reich« kann der erwartungsfrohe Jung-Schreiber die ersten, niederschmetternden Geh-Versuche Wolfgang Rademachers nachlesen. Der drohte damals, noch als unerfahrener Schreibbranchen-Novize, den wohl klingenden Zusagen von Verlags-»Häusern« (im Klartext: Hinterhof-Kaschemmen) auf den Leim zu gehen. Diese lauern einem - verständlicherweise zu allem bereiten - Jung-Autoren regelrecht auf, um ihm eine ordentliche Stange Geld dafür abzuknöpfen, dass sie sein Manuskript veröffentlichen. Oder, schlimmer noch, sie geben gegen Bares lediglich das Versprechen ab, es zu tun. Irgendwann …

Diese mit Ergötzen zu schmökernden Episoden allein würden schon genug Stoff für eine in vollem Saft stehende Tragik-Komödie abliefern. Aber Wolfgang Rademacher dienen diese authentischen Anekdoten nur als klarer Beleg für die Richtigkeit seines Credos, das da lautet: Junger Autor, stell dich lieber gleich auf eigene Füße!

Nur wenn der Einsteiger seine Bücher selbst herstellt und verlegt (klingt schwerer, als es ist), kann er sie als zuverlässige Einkommensquelle nutzen. Diese These wird von Wolfgang Rademacher anhand zahlreicher Beispiele und Modellrechnungen nachvollziehbar untermauert. Vor allem legt er am Beispiel seines eigenen jahrelangen Schaffens als Autor und Verlagsinhaber dar, dass einen die Kunst des Sich-selbst-Verlegens nicht selbst in Verlegenheit bringen muss: Die notwendige Technik ist mittlerweile unkompliziert und zuverlässig, für jedermann erschwinglich und kompakt. Und das Internet bietet zudem die besten Vertriebsmöglichkeiten, die sich ein Autor nur wünschen kann. Allerdings, man muss wissen, wo diese Möglichkeiten zu finden sind und wie man sie am besten nutzt. Diese und viele andere wertvolle Betriebsgeheimnisse werden von Wolfgang Rademacher in seinem Buch bis ins Letzte offen gelegt.

Nach der Lektüre von »Schreib Dich reich« und der beiliegenden, kostenlosen CD-ROM voller nützlicher Hilfsmittel, Dokumente und Bezugsquellen rund ums erfolgreiche Bücherschreiben dürfte es keinen Schreib-Begeisterten mehr geben, dessen literarische Jungfernfahrt gleich mit dem wirtschaftlichen Schiffbruch endet. Egal, ob er es durch Sachbücher, Gedichtbände, Essays, Fach-Reports oder Romane zu Ruhm, Ehre und Geld bringen will - durch »Schreib Dich reich« bestens vorbereitet, wird der schaffensdurstige Autor seine Leser finden. Und vor allem sein Auskommen.

Zum Buch „Schreib Dich reich“ gehört eine CD-ROM mit einem Programmteil sowie Einzeldokumenten, Kapitel und Buchvorlagen in Word. So das jeder angehende Schriftsteller sofort formatierte Buchvorlagen hat und diese für sich einsetzen kann. Kalkulationslisten für die Gewinnermittlung und bildliche Darstellungen für die eigene Herstellung von Büchern befinden sich ebenfalls auf der CD-ROM. Dazu kommt eine wertvolle Schreibhilfe: Das kostenloses Programm „Stilvorlagen“ wird durch eine einfache Installation in WinWord intrigiert. Es hilft angehende und erfahrene Autoren, Sätze kurz und knapp verfassen, so dass keine Bandwurmsätze mehr geschrieben werden.

Autor: Wolfgang Rademacher
Ausführung: Gebundens Buch DIN A4
Großformat 32×22 cm, 245 Seiten mit CD-ROM
ISBN: 978-3-935599-43-6

Das Buch ist ab im Buchhandel, bei Amazon und im Internet unter

http://www.erfolgsonline.de/schreib_dich_reich.php

Über den Autor
Wolfgang Rademacher lebt in Selm (Nordrhein-Westfalen). Er hat sich als Sachbuchautor vor allem auf dem Gebiet der cleveren Schuldentilgung weit über Deutschlands Grenzen hinaus einen Namen gemacht. Nach einer turbulenten Laufbahn als Bau-Unternehmer begann er noch einmal ganz von vorn: als Autor und Verleger seiner eigenen Bücher.

Wolfgang Rademacher

Eichendorffstraße 27

59379 Selm

Telefon 02592-981887

Telefax 02592-981889

E-Mail: an@erfolgsonline.de

NS-Raubgut in Bibliotheken

Workshop
NS-Raubgut Forschung in Bibliotheken und Archiven Ein Workshop aus der Praxis für die Praxis

Veranstalter: Initiative Fortbildung für wissenschaftliche Spezialbibliotheken und verwandte Einrichtungen e.V.; in Kooperation mit der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) und der Koordinierungsstelle Magdeburg Berlin Berlin
Datum, Ort: 16.09.2010-17.09.2010, Zentral- und Landesbibliothek
Deadline: 09.09.2010

Mehr als zehn Jahre nach der Washingtoner Konferenz, in der Deutschland mit Nachdruck zur Erforschung des Verbleibs von ns-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut aufgefordert war, gibt es – spät, aber nicht zu spät – ein Interesse von Museen und Bibliotheken an dem, was zu Zeiten des Nationalsozialismus in ihren Häusern geschah. Dies führt zwangsläufig zu auch einer verstärkten Beschäftigung mit der Herkunft ihrer Bestände an Kunstwerken und Bibliotheksgut. Während Entdeckungen im musealen Bereich oft spektakuläre Folgen haben, geht es bei Büchern - sie machen zahlenmäßig den weitaus größeren Anteil an Raubgut aus - um Massenware von meist geringem Geldwert. Ihr immaterieller beziehungsweise symbolischer Wert hingegen kann teilweise gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Selbst eine Handvoll Bücher kann zu einer umfassenden Aufarbeitung unrechtmäßiger Beschaffung führen und im Idealfall zum Erfolg bei den Restitutionsbemühungen. Was dieses für die Nachkommen bedeutet, verbietet eine jede Betrachtung des Aufwandes unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.

Spurensuche erfordert Geduld und Akribie. Der aufwändige Prozess der Recherche und Dokumentation schafft oft Probleme und bewirkt Ratlosigkeit. Hier wird unser Fort-bildungsangebot unmittelbar unterstützen: der Workshop richtet sich vorrangig an Kolleginnen und Kollegen, die sich NS-Raubgutforschung zur Aufgabe machen wollen, oder die hier noch ganz am Anfang stehen.

Programm
Moderation: Dr. Annette Gerlach, ZLB

16. September 2010
09:30-10:00 Uhr Begrüßung/Einstimmung auf das Thema
(Prof. Dr. Claudia Lux, Generaldirektorin der ZLB - angefragt)

10:00-10:15 Uhr Grußworte
(André Schmitz, Staatssekretär für Kultur, Berlin)

Praxisbeispiele

10:15-11:00 Uhr Zur Einführung: Erfahrungen und Lehren aus zehnjähriger Beschäftigung mit NS-Raubgut an der Wienbibliothek
(Mag. Christian Mertens, Wienbibliothek im Rathaus)

11:00-11:30 Uhr Kaffeepause/networking

11:30-12:15 Uhr 4 Bücher für Marie
(Maria Kesting, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg - Carl von Ossietzky -)

12:15-13:00 Uhr Von der ersten Spur zur Onlineverzeichnung: Probleme und Möglichkeiten in der Praxis
(Christiane Hoffrath, Universitäts- und Stadtbibliothek Köln)

13:00 Uhr Mittagspause

14:00-14:45 Uhr Von dubiosen Schenkungen und seltsamen Ankäufen – NS-Raubgut in der Bibliothek? Ein Werkstattbericht
(Susanne Haendschke M.A., Bibliothek des Rheinischen Landesmuseums für Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte, Bonn)

Orientierung/Hilfestellung

14:45-15:30 Uhr Informationen zur Rechtslage
(Harald König, Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen, Berlin)

15:30-16:00 Uhr Kaffeepause/networking

16:00-16:45 Uhr Die Koordinierungsstelle Magdeburg
(Dr. Michael Franz, Koordinierungsstelle Magdeburg)

16:45-17:30 Uhr Die Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/-forschung
(Dr. Uwe Hartmann, Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/-forschung, Berlin)

17:30 Uhr Ende des ersten Veranstaltungstages

19:30 Uhr auf Wunsch: gemeinsames Abendessen

17. September 2010

Nachweisinstrumente

09:00-09:30 Uhr Die „Lostart“-Datenbank
(Dr. Andrea Baresel-Brand, Koodinierungsstelle Magdeburg)

09.30-10.00 Uhr Die interne Erfassungsdatenbank im Projekt der ZLB (Peter Prölß, ZLB)

10.00-10:30 Uhr Die digitale Forschungssammlung NS-Raubgut in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar
(Dr. Jürgen Weber, HAAB)

10.30-11.00 Uhr Kaffeepause/networking

11.00-11:45 Uhr Die Datenbank des Bundesarchivs für Gedenkbuch und Residentenliste
(Nicolai M. Zimmermann M.A., Bundesarchiv Berlin)

11:45-12:30 Uhr Kooperative Provenienzerschließung: Verbundsysteme - Nationale Normdateien - ProvenienzWiki
(Michaela Scheibe, Staatsbibliothek zu Berlin)

12:30-13:30 Uhr Abschlussdiskussion und

13:30 Uhr Ende der Veranstaltung
Kontakt:

Evelin Morgenstern

Initiative Fortbildung ... e.V.

morgenstern@initiativefortbildung.de
URL: http://www.initiativefortbildung.de
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